Im Süden durchstarten

Herzlich willkommen in Lärz

Nur selten ist bei der Entwicklung von Gemeinden in Mecklenburg eine solche nahe Verwandtschaft, ja Parallelität festzustellen wie bei den Gemeinden Lärz und Schwarz . So feiern Lärz und Schwarz am exakt selben Tage „Gemeindegeburtstag“, das heißt den Jahrstag der Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung. An diesem 23. November 1237 beurkundet Fürst Nicolaus von Rostock die Grenzen des Dobbertiner Klosters und nennt auch „Lositz“, das heutige Lärz, das aus dem slawischen „losi“ Elch also etwa Elchort oder Elchbachsuhle, stammt.

Auch in Lärz beginnt hier die Geschichte der „Hintersandprobstei“, die mit der „Regulierung“ der Vererbpachtung an die Bauern in Lärz im Jahre 1859 einen Höhepunkt erreicht, dem jahrelange Prozesse der Lärzer Bauern gegen das Klosteramt Dobbertin vorausgingen. Im selben Jahre wurde eine „Dorfordnung“ des Klosteramtes übernommen, die im Vergleich zur Quasi-Rechtlosigkeit der Gutsarbeiter in den Nachbardörfern als in dieser Zeit „fortschrittlich“ anzuerkennen war.

1918 dann – wie in Schwarz, das Ende der Verwaltung durch den „Sandprobst“ mit Sitz in Röbel. Nun aber verläuft die weitere Geschichte völlig anders als im Schwesterdorf Schwarz: Seit 1914 beginnen Jahrzehnte der militärischen Präsenz. Flugzeuge, ihre Entwicklung und Tests bestimmen, mit Unterbrechungen, bis heute die Entwicklung von Lärz. Das Schicksal der Gemeinde ist von nun an mit der Entwicklung Rechlins verbunden.
So wird 1922 die Eisenbahnverbindung in Betrieb genommen und wenn sich auch die 1933 vor dem Pfarrerhaus mehrmals angepflanzte „Hitlereiche“ nie anwuchs war die weitere Entwicklung von Lärz durch den Machtantritt Hitlers geprägt: 1934 – 36 Bau des Kanals Mirow-Vietzen, Bau der Chaussee Mirow-Vietzen und dann ab 1935 der erneute Ausbau des Lärzer Flugplatzes der später für die Tests mit den ersten Strahlflugzeugen der Welt als Anlage zweier sich kreuzender Betonbahnen ausgebaut wurde. Der Bau der reichseignen Siedlung sowie die Erweiterung des Schienennetzes waren ebenfalls mit dem Ausbau der zentralen Erprobungsstelle Rechlin eng verbunden.

Nach schweren Bombardements am 21.05., 24.05 und 10.06.44 sowie am 10. April 1945 stand Lärz am Ende des Krieges vor einem Scherbenhaufen. Am 02. Mai 1945 wurde der Platz und die Dörfer der Gemeinde durch die Rote Armee besetzt. Als nach über 40 Jahren am 23. März 1993 unter großer Anteilnahme der Bürgerinnen und der Bürger der Gemeinde die 52 MIG-Kampfbomber Lärz für immer verlassen, endet eine Epoche, in der zeitweise ca. 2.000 Angehörige der Russischen Streitkräfte in Lärz lebten.

Nach erfolgreicher Überführung des militärischen Flugplatzes zu einem zivilen Verkehrslandeplatz verbinden sich viele Hoffnungen mit dem ca. 460 ha großen Areal. Viel ist in den letzten Jahren in der „Flugplatzgemeinde“ Lärz entstanden. Und wer sich noch nie vom Lärzer Rollfeld aus die herrliche Landschaft der Südlichen Müritzregion aus der Vogelperspektive angesehen hat, hat eines der schönsten Erlebnisse, das die Region zu bieten hat, verpasst.
 
 

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